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Influencer Marketing ist mittlerweile schon ein fester Bestandteil im Marketing-Mix vieler Unternehmen. Fällt das Wort Influencer, denken die meisten Social-Media-Konsumenten im deutschsprachigen Raum an Big Player wie Pamela Reif oder Rezo, die bei Instagram eine Followergröße und Reichweite in Millionenhöhe vorweisen können. Aber eine hohe Reichweite bedeutet nicht gleich eine hohe Engagement Rate. Im Gegenteil – gerade Micro-Influencer punkten trotz kleinerem Publikum in Sachen Authentizität und Verbundenheit zu ihren Followern.

Micro-Influencer – was ist das eigentlich?

Allgemein spricht man im Marketing von Influencern, wenn eine Person in den sozialen Netzwerken eine bestimmte Reichweite generiert und als Meinungsmacher die Kaufentscheidungen der Fan-Gemeinde aktiv beeinflusst. Unter den Influencern im Netz kann man, abhängig von der Follower-Zahl zwischen drei „Stufen“ von Influencern sprechen:      

  • Prominente: Über 1 Millionen Follower
  • Makro-Influencer: Zwischen 100.000 und 1 Million Follower
  • Micro-Influencer: Zwischen 1.000 und 100.000 Follower

Im Bereich Influencer Marketing nutzt man den Begriff Micro Influencer – wie schon aus der Bezeichnung ersichtlich – für Content Creator, die eine verhältnismäßig kleine Followerschaft haben, dafür aber eine sehr hohe Engagement-Rate vorweisen können. Micro-Influencer:innen sind besonders auf Plattformen wie Instagram, Youtube oder Blogs aktiv.

Wichtige Fakten im Überblick:

  • Micro-Influencer haben zwischen 1.000 – 100.000 Follower
  • Sie betreiben die Influencer-Tätigkeit häufig nebenberuflich und posten Empfehlungen aus Überzeugung
  • Die Creators zeichnet eine große Äuthentizität und Nähe zu ihren Followern aus
  • Sie sind auf Grund ihres Experten-Status besonders in Nischenbereichen erfolgreich

Makro-Influencer vs. Micro-Influencer: Vorteile einer kleineren Community

Prominente und Makro-Influencer generieren auf Instagram und Co. zwar eine große Reichweite, jedoch ist zu beobachten, dass die Like-Rate sowie der Vertrauensfaktor mit steigender Zahl der Follower:innen rapide abnimmt. Wenn man also die Reichweite außen vor nimmt, hat die Zusammenarbeit mit Micro-Influencern für eine Marke deutliche Vorteile:

Bessere Engagement-Rate

Unter der Engagement-Rate versteht man die Anzahl der Likes und Kommentare, die Follower:innen zu den Influencer-Beiträgen hinterlassen, also die Höhe der Interaktionen, die ein Posting generiert. Während laut internationalen Studien Macro-Influencer nur ca. 1% Interaktion mit ihren Followern haben, sind die Engagement Rates von Micro-Influencern etwa zwei- bis dreimal so hoch. Dadurch erschließt sich, dass das Engagement mit zunehmender Follower-Zahl abnimmt. Kampagnen mit Micro-Influencern sind für Marken effizienter, da die Community des Content Creators zwar kleiner ist, er oder sie aber mit allen Followern interagieren kann, was Streuverluste vermeidet.

Günstigere Kooperationen

Das Influencer Marketing mit kleineren Creators ist für Unternehmen deutlich günstiger. Im Schnitt kosten Kooperationen mit Micro-Influencern rund 6,7 Mal weniger als mit Macro-Influencern. Häufig basiert die Vergütung der Micro-Influencer auf Gratisprodukten, während bekannte Influencer mit hohen Gebührensätzen arbeiten.

Höhere Authentizität

Micro-Influencer punkten durch höhrere Authentizität. Influencer Marketing basiert auf Empfehlungen. Potenzielle Kunden lassen sich oft von Empfehlungen im Freundes-oder Familienkreis in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen. Genau dort setzt erfolgreiches Micro-Influencer-Marketing an. Denn im Gegensatz zu Macro-Influencern treten Micro-Influencer über Social-Media-Accounts wie Instagram in einen direkten Dialog mit ihrer Community, sie gehen auf Kommentare und Anregungen ein und empfehlen den Followern, ähnlich wie ein guter Freund, Produkte und Dienstleistungen aus Überzeugung und weniger getrieben von monetären Vorteilen. Kleinere Content Creators genießen also eine große Autorität und Glaubwürdigkeit bei ihrer Followerschaft.

Wie gelingt KMU eine erfolgreiche Micro-Influencer-Kampagne?

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können von einer kosteneffizienten Zusammenarbeit mit Micro-Influencern profitieren. Aber wie findet man geeignete Kooperationspartner, die zu einem Produkt oder einer Marke passen?

Mit diesen fünf Tipps gelingt Unternehmen erfolgreiches Micro-Influencer Marketing :

  • Geeignete und klare KPI festlegen: Eine Influencer-Kampagne braucht klare Ziele. Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten, müssen erreichbare Kampagnenziele festgelegt und mit dem Influencer kommuniziert werden. Beispiele für Ziele, auf die sich Marken bei einer Kooperation konzentrieren können sind erhöhte Interaktionen, steigender Umsatz oder mehr Conversions.
  • Passende Influencer identifizieren: Bei der Wahl geeigneter Micro-Influencer sollten Unternehmen unbedingt Wert darauf legen, Profile zu identifizieren, die zur Branche und der eigenen Marke passen. Über eine gezielte Hashtag-Suche oder das Durchstöbern von Instagram Profilen aus der eigenen Abonnenten-Liste können geeignete Influencer für eine Zusammenarbeit gefunden werden.
  • Auf lokale Persönlichkeiten setzen: Abhängig von der Branche und dem zu bewerbenden Produkt oder Dienstleistung kann es sich lohnen, gezielt nach lokalen Influencern zu suchen. Möchte man beispielsweise auf ein lokales Event aufmerksam machen oder mehr Kundschaft für das Ladengeschäft gewinnen, können Social Influencer aus der Nähe durch ihre hohe Authentizität dabei helfen, Vertrauen zwischen potenziellen Kunden und eurem Unternehmen aufzubauen.
  • Beziehung zum Micro-Influencer aufbauen: Kooperationen mit Influencern müssen gepflegt werden. Das fängt bereits mit der persönlichen Kontaktaufnahme an. Aber auch nach Abschluss einer erfolgreichen Kampagne sollte die Beziehung zwischen Unternehmen und Influencer aufrecht erhalten werden – denn das bildet den Grundstein für eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit.
  • Performance messen: Anhand der bereits vordefinierten KPI kann der Erfolg der Marketing-Strategie gemessen und ausgewertet werden. Ein Einblick in die Insights verrät, wie gut die einzelnen Posts performt haben und wo gegebenenfalls noch Ausbaupotenzial besteht. Unternehmen sollten mit regelmäßig Check-Ins mit den Influencern vereinbaren, um den Kampagnenfortschritt zu verfolgen und transparent zu kommunizieren und Lösungsansätze zu finden, falls die Kampagne nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt.