Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat im August einen deutlichen Rückgang verzeichnet und ist um 0,6 Punkte im Vergleich zum Vormonat gesunken. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steht nun bei 100,5 Punkten, knapp über der neutralen Marke von 100, und erreicht damit den niedrigsten Stand seit 2020.
Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen", erklärt: "Der wirtschaftliche Abschwung hat sich in Deutschland festgesetzt und hinterlässt mittlerweile auch Spuren auf dem Arbeitsmarkt." Das August-Barometer liegt insgesamt nur knapp über der neutralen Marke von 100, was auf sich verschlechternde Aussichten hindeutet. Und tatsächlich meldet die Bundesagentur für Arbeit (BA) für August einen Anstieg der Arbeitslosen auf 2,7 Millionen.
Um die Zahlen richtig einzuordnen, muss man wissen, dass die Beschäftigung ein nachlaufender Indikator ist. Und: Niemand entlässt Fachkräfte, weil in den Medien Kritik an Standortbedingungen geübt wird. „Wenn die Zahl der Arbeitslosen steigt, ist dies die Folge eines realen Wirtschaftsabschwungs und auch wenn der Kanzler diesen nicht sehen will, sprechen die Zahlen hinsichtlich des nicht vorhandenen Wirtschaftswachstums eine andere Sprache“ so Michael Amtmann. So schreibt die Deutsche Bundesbank im Montasbericht August: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in einer Schwächephase. Im zweiten Quartal 2023 stagnierte das saisonbereinigte reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemäß Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes auf dem Niveau des Vorquartals.“
Datenbasis
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Quelle: https://iab.de/presseinfo/iab-arbeitsmarktbarometer-faellt-auf-den-niedrigsten-stand-seit-2020/