Wirtschaft

E-Commerce vs. Tante Emma Laden – Ausblick aufs neue Jahr

FW
Verfasst von Redaktion firmenweb.de
Lesedauer: 8 Minuten
Mann hält ein Tablet in der Hand und kontrolliert die Bestände des Lagers
© B4LLS / istockphoto.com
Inhaltsverzeichnis
Für 2025 wird erwartet, dass der Onlinehandel weiter wächst, während physische Geschäfte ihre Rolle weiterhin „neu definieren“ müssen. Der Anteil des E-Commerce am Einzelhandelsumsatz dürfte weiter steigen, da Konsumenten zunehmend digitale Kanäle bevorzugen. Gleichzeitig bleibt der stationäre Handel wichtig, insbesondere für Erlebniskäufe und Produkte, die Kunden vor dem Kauf sehen oder testen möchten. Hybride Konzepte, wie Omnichannel-Strategien, werden an Bedeutung gewinnen, da sie Online- und Offline-Angebote kombinieren und so beiden Bereichen Wachstum ermöglichen.

2025 – ein Jahr für E-Commerce? 

2025 werden sich im Vergleich zu 2024 einige wichtige Trends und Veränderungen für Einzelhandel und E-Commerce abzeichnen. Diese werden Experten zufolge vor allem von folgendem vorangetrieben: 

  • Weiteres Wachstum des Onlinehandels 
  • Verstärkung hybrider Konzepte
  • Nachhaltigkeit als Treiber
  • Technologische Innovationen
  • Physische Geschäfte im Wandel

Den Wocheneinkauf nach Hause liefern lassen? Last Minute perfekte Geschenke für Freund oder Freundin online vergleichen & bestellen? Kleidung stressfrei Zuhause anprobieren & zurück senden? Der E-Commerce wird definitiv weiterhin Marktanteile gewinnen, insbesondere durch bessere Logistik, personalisierte Angebote und schnellere Lieferzeiten. Technologien wie Künstliche Intelligenz und Augmented Reality, die virtuelle Anprobe, könnten das Online-Einkaufserlebnis zusätzlich weiter verbessern. 

Omnichannel-Strategien und physische Geschäfte

Omnichannel-Strategien, bei denen physische Läden und Onlineplattformen eng miteinander verknüpft werden, werden dominanter. Physische Geschäfte könnten stärker als Showrooms oder für Abholservices genutzt werden. 

Nachhaltigkeit und Verbraucheranforderungen

Verbraucher werden noch stärker auf nachhaltige Lieferketten, umweltfreundliche Verpackungen und CO₂-neutrale Versandoptionen achten. Marken, die diese Anforderungen nicht erfüllen, könnten Marktanteile verlieren. 

Automatisierung und technologische Innovationen

Der Einsatz von Automatisierung, Chatbots und KI-gestützten Empfehlungen wird 2025 noch präsenter sein. Smarte Geschäfte mit Selbstbedienungskassen oder kassenlosen Konzepten könnten zunehmen. 

Stationäre Läden werden sich mehr auf Erlebnisse, Service und persönliche Beratung konzentrieren, um Kunden anzuziehen. Einkaufszentren könnten neue Eventformate und gastronomische Angebote einführen, um relevanter zu bleiben. 

Insgesamt wird 2025 geprägt sein von einem stärkeren Fokus auf Technologie, Nachhaltigkeit und der Verschmelzung von Online- und Offline-Angeboten. Der Wettbewerb wird intensiver, da Unternehmen noch stärker um die Kundenbindung kämpfen. 

BereichEntwicklung 2025Schlüsselthemen
Automatisierung & TechnologieDer Einsatz von Automatisierung, Chatbots und KI-gestützten Empfehlungen wird zunehmen.Technologie, Effizienzsteigerung
Smarte GeschäfteSmarte Geschäfte mit Selbstbedienungskassen oder kassenlosen Konzepten könnten zunehmen.Innovation, Kundenerlebnis, Bequemlichkeit
Stationäre LädenFokussierung auf Erlebnisse, Service und persönliche Beratung, um Kunden anzuziehen.Kundenbindung, Service, Erlebnis
EinkaufszentrenEinführung neuer Eventformate und gastronomischer Angebote, um relevanter zu bleiben.Veranstaltungen, Gastronomie, Kundenerlebnis
GesamttrendStärkerer Fokus auf Technologie, Nachhaltigkeit und die Verschmelzung von Online- und Offline-Angeboten.Nachhaltigkeit, Omnichannel, Wettbewerbsdruck
WettbewerbDer Wettbewerb wird intensiver, da Unternehmen stärker um die Kundenbindung kämpfen.Kundenbindung, Wettbewerb, Markendifferenzierung

Stirbt die Hoffnung zuletzt? 

Es gibt durchaus noch Hoffnung für Kaufhäuser und „Tante-Emma-Läden“ - wenn sie sich an die veränderten Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse anpassen. Vor allem zeigen sich Chancen durch Innovation und Diversifikation. Kaufhäuser könnten sich in Erlebniszentren verwandeln, mit Events, Pop-up-Stores, Gastronomie und interaktiven Elementen, die Kunden anziehen. 

Verknüpfung von Online- und Offline-Angeboten

Auch durch eine Verknüpfung von Online- und Offline-Angeboten (z. B. Click-and-Collect oder In-Store-Bestellungen) können sie ihre Reichweite erhöhen. Physische Kaufhäuser könnten sich zusätzlich stärker auf lokale Bedürfnisse fokussieren, z. B. durch regionale Produkte oder exklusive Markenpartnerschaften. Kombiniert mit smarten Technologien wie Augmented Reality interaktive Displays oder KI-basierte Produktempfehlungen können das Einkaufserlebnis verbessern. 

Die Chance in Nachhaltigkeit und Regionalität

Die Chance liegt in der richtigen Kombination aus derart modernen Technologien kombiniert mit Nähe und Persönlichkeit, Nachhaltigkeit und Regionalität. Mit einem Fokus auf regionale Produkte, Bio-Angebote und nachhaltige Lieferketten könnten selbst Tante-Emma-Läden eine wachsende Zielgruppe ansprechen. 

Persönliche Beziehungen und soziale Drehpunkte

Persönliche Beratung und individuelle Kundenbeziehungen bieten also den Vorteil, den große Konzerne nicht leisten können. Durch die Kombination mit Cafés, Workshops oder Events können sie sich als soziale Drehpunkte in der Nachbarschaft etablieren. Eine eigene Website, Social-Media-Aktivitäten oder die Zusammenarbeit mit Lieferplattformen können helfen, auch online präsent zu sein. 

Ist Geiz wirklich geil? 

Während der Druck durch Discounter und Onlinehändler hoch bleibt, können Kaufhäuser und Tante-Emma-Läden ihre Stärken gekonnt gegen die Billiganbieter ausspielen: Nähe, Kundenerlebnis und Individualität. Mit kreativen Konzepten, technischer Innovation und einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe haben sie durchaus Chancen, sich am Markt zu behaupten – insbesondere in Zeiten, in denen Kunden wieder stärker Wert auf Nachhaltigkeit, Regionalität und persönliche Erlebnisse legen. 

Die Nachfrage nach Bio- und regionalen Produkten steigt weiterhin an, obwohl es vorübergehend Schwankungen geben kann. Verbraucher legen zunehmend Wert auf nachhaltige, gesunde und umweltfreundliche Ernährung, was die Nachfrage in diesen Bereichen antreibt. Trends und Gründe, welche diese Entwicklung weiterhin antreiben sind unter anderem: 

  • Bewusstsein für Gesundheit und Umwelt 
  • Nachhaltigkeit als Kaufanreiz
  • Unterstützung der lokalen Wirtschaft
  • Politische und gesellschaftliche Förderung
  • Herausforderungen durch Preisbewusstsein

Immer mehr Menschen achten auf die Qualität und Herkunft ihrer Lebensmittel, insbesondere nach der Pandemie. Bio-Produkte werden als gesünder und weniger belastet wahrgenommen, während regionale Produkte oft als frischer und umweltfreundlicher gelten, da sie kürzere Transportwege haben. 

Steigendes Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Verbraucher achten verstärkt auf ihren ökologischen Fußabdruck. Regionale Produkte und Bio-Waren stehen für weniger CO₂-Emissionen und nachhaltige Produktionsmethoden. Das steigende Bewusstsein für Klimaschutz macht diese Produkte attraktiver. 

Unterstützung lokaler Produzenten und regionaler Wirtschaft

Der Wunsch, lokale Produzenten zu unterstützen, wächst. Gerade in Krisenzeiten wie der Energiekrise oder nach globalen Lieferkettenproblemen entscheiden sich viele bewusst für regionale Anbieter, um die eigene Region zu stärken. 

Initiativen und Subventionen zur Förderung von Bio-Landwirtschaft und regionaler Produktion treiben den Trend an. Kampagnen zur Bewusstseinsbildung und gesetzliche Kennzeichnungspflichten erleichtern den Zugang zu solchen Produkten. 

Herausforderungen und Zahlungsbereitschaft

Steigende Lebensmittelpreise könnten allerdings dazu führen, dass manche Verbraucher auf konventionelle Produkte zurückgreifen. Dennoch zeigt sich, dass viele bereit sind, für Bio- und Regionalwaren etwas mehr zu bezahlen, insbesondere in der Mittelschicht und bei umweltbewussten Käufern. 

2025 ins eigene Business starten? 

Kann es sich 2025 überhaupt noch lohnen, ein Business ohne Online-Shop zu starten? Wenn das Konzept klar definiert ist und sich gezielt auf persönliche, lokale oder erlebnisorientierte Kundenbedürfnisse konzentriert, beseht hier nach wie vor die Chance, Erfolg zu haben. Allerdings hängt dieser stark von der Art des Geschäfts, der Zielgruppe und der Marktpositionierung ab.  

Veränderte Konsumgewohnheiten und technologische Entwicklungen

Einige Offline-Business-Ideen lohnen sich heute weniger aufgrund veränderter Konsumgewohnheiten und technologischer Entwicklungen. Gerade klassische Videotheken und CD-/DVD-Läden haben durch Streaming-Dienste ihre Relevanz verloren.  

Kioskgeschäfte kämpfen gegen die Konkurrenz durch Online-Shopping und Supermärkte mit erweiterten Angeboten. Auch klassische Reisebüros haben Schwierigkeiten, da immer mehr Menschen ihre Reisen online buchen. Telefonzellen oder Münztelefone sind nahezu obsolet, da jeder ein Handy besitzt.  

Anpassung an digitale Trends oder Erlebnisse

Insgesamt erfordert es heute oft eine Anpassung an digitale Trends oder das Angebot von Erlebnissen, um im Offline-Geschäft erfolgreich zu bleiben. Einige Ladentypen erleben derzeit ein Comeback oder sind gefragter denn je, da sich Konsumgewohnheiten und gesellschaftliche Trends ändern.

Trendige Geschäftsmodelle und die Schaffung von Gemeinschaft

Dazu gehören vor allem Erlebnis- und Concept Stores, nachhaltige und lokale Geschäfte, Secondhand- und Vintage-Läden, Ernährungs- und Spezialitätenläden, Fitnessstudios und Wellnesscenter, Kaffeehäuser und Cafés mit besonderen Konzepten. 

Geschäftsmodelle, welche sich nicht nur den Bedürfnissen der Kunden an passen, sondern tragen auch zur Schaffung von Gemeinschaft und Erlebnissen bei – etwas, das in der digitalen Welt oft zu kurz kommt. 

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