Die Digitalisierung stellt gerade den mittelständischen Unternehmen in Deutschland eine erhebliche Aufgabe. Studien zeigen, dass viele Betriebe zwar erste Schritte gegangen sind, aber das volle Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft haben. In diesem Artikel bekommst du einen fundierten Überblick: Wir schauen uns an, wo der Mittelstand steht, wie er die Möglichkeiten nutzt, welche Investitionen gemacht werden – und welche Wege es gibt, die erfolgreiche Digitalisierung umzusetzen.

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1. Der aktuelle Status im Mittelstand

Zunächst betrachten wir den Ist‑Stand der Digitalisierung im deutschen Mittelstand – damit du ein realistisches Bild bekommst, wie weit die Reise schon geht.

GruppeAnteil (%)Kennzeichen
Vorreiterca. 19 %Digitale Vernetzung von Produkten und Dienstleistungen, strategische Ausrichtung.
Mittelfeldca. 49 %Digitalisierungsgrad in einzelnen Bereichen vorhanden, aber keine durchgängige Strategie.
Nachzügler ca. 32 %Grundlegende digitale Infrastruktur fehlt teilweise (z. B. eigene Webseite, ERP-System).

Dieser Überblick zeigt: Zwar haben viele Mittelständler bereits begonnen, aber eine umfassende Digitalisierung ist noch nicht die Regel. Zudem zeigt sich eine große Spannweite zwischen denjenigen, die vorne mit dabei sind, und denen, die noch erheblich aufholen müssen.

2. Wie Mittelständler digitale Möglichkeiten nutzen

Jetzt schauen wir darauf, wie Mittelständler die Digitalisierung konkret angehen – welche Formen sie nutzen und welche Digitalisierungsprojekte typisch sind.

  • Viele Unternehmen nutzen digitale Produkte oder Dienstleistungen als festen Bestandteil ihres Geschäftsmodells (z. B. Apps für Kunden oder Mitarbeiter).
  • Digital werden Prozesse intern vernetzt, etwa durch den Einsatz von ERP‑Systemen, Vernetzung mit Lieferanten oder Aufbau von Online‑Shops.
  • Weiterbildung und Beratung zu digitalen Kompetenzen gewinnen an Bedeutung.
  • Dennoch zeigt sich: Oft fehlt eine übergreifende Strategie, und Digitalisierung verläuft häufig in kleinen Schritten.

Das bedeutet: Du kannst in deinem Betrieb durchaus damit starten, digitale Teilbereiche zu optimieren – doch idealerweise gilt es, langfristig eine Gesamtstrategie im Blick zu haben.

3. Investitionen in die Digitalisierung

Hier geht es um Zahlen: Wie viel investieren Mittelständler?, und woher stammt das Geld? Diese Zahlen geben dir ein Gefühl dafür, wie intensitätsstark Digitalisierung im Mittelstand betrieben wird.

BereichWert / AnteilAnmerkung
Anteil Unternehmen mit Investition > 10.000 € jährlichca. 46 % Viele kleine Betriebe mit geringer Digital-Investition
Anteil der Unternehmen mit Investition > 40.000 € jährlichca. 12 %Größere Vorreiter mit höherem Investitionsvolumen
Gesamtausgaben (2015-16 interpoliert)ca. 10 Milliarden € / Jahr Für Digitaliseirungs-Projekte im Mittelstand
Finanzierung über Cashca. 77 %Kreditfinanzierung nur rund 5 %

Aus diesen Daten wird deutlich: Die Budgets sind oft noch überschaubar. Viele Unternehmen finanzieren Digitalisierung selbst – und die Förderung über Kredite spielt bisher eher eine geringe Rolle.

4. Welche Möglichkeiten bestehen zur erfolgreichen Digitalisierung

Damit Digitalisierung nicht nur ein Schlagwort bleibt, schauen wir nun auf Handlungsfelder, die mittelständische Unternehmen angehen sollten – damit der Wandel gelingt.

Wichtige Schwerpunkte:

  • Der Know‑how‑Aufbau bei Mitarbeitenden ist zentral – oft liegt hier der größte „Bremsfaktor“.
  • Digitales Denken betrifft nicht nur IT‑Technik, sondern auch organisatorische Abläufe, Workflow‑Neugestaltung und Kulturwandel.
  • Datensicherheit und Datenschutz sind keine lästige Verpflichtung, sondern ein Wettbewerbsfaktor – Unsicherheit hier kann Projekte hemmen.
  • Strategische Planung: Es reicht nicht, punktuell etwas zu digitalisieren – eine übergreifende Ausrichtung hilft bei der Wirkung.
  • Nutzung vorhandener Lösungen: Es gibt bereits vielfache Tools und Angebote – nicht jedes Unternehmen muss komplett neu erfinden, sondern intelligent auswählen.

Wenn du diese Felder bearbeitest, kann dein Unternehmen nicht nur Schritt für Schritt digitaler werden – sondern dabei echte Vorteile generieren gegenüber Wettbewerbern.

5. Chancen durch Digitalisierungsprojekte

Digitalisierung ist nicht nur Pflicht – sie eröffnet Chancen. In diesem Abschnitt siehst du, wie mittelständische Unternehmen davon profitieren können – und wodurch sich diese Chancen auszeichnen.

  • Effizienzsteigerung: Digitalisierung ermöglicht schnellere Abläufe, bessere Vernetzung und geringeren Reibungsverlust im Betrieb.
  • Marktvorteile: Neue digitale Geschäftsmodelle, Services oder Produkte können Märkte öffnen, in denen bisher wenig Wettbewerb war.
  • Wettbewerbssicherung: Besonders im internationalen Umfeld kann Digitalisierung helfen, nicht den Anschluss zu verlieren.
  • Evolution statt Revolution: Viele Digitalisierungsprojekte sind überschaubar realisierbar und damit risikoärmer – sie bieten also gute Einstiegschancen.

Wenn du diese Chancen erkennst und aktiv nutzt, kann dein Unternehmen nicht nur Schritt halten – sondern eine führende Rolle übernehmen.

6. Typische Hindernisse bei der Umsetzung

Auch wenn die Möglichkeiten groß sind – es gibt typische Hürden, die du kennen solltest. Im folgenden Abschnitt findest du eine strukturierte Übersicht von Problemen, die häufiger auftreten – so bist du auf sie vorbereitet.

  • Fehlende digitale Kompetenzen bei Mitarbeitenden oder Führungskräften.
  • Begrenztes Budget oder fehlende Finanzierungsmöglichkeiten.
  • Veraltete IT‑Infrastruktur oder Menge an Altsoftware, die erschwert wird.
  • Unklare Strategie: Wenn nicht klar ist, wohin die Digitalisierung führen soll, bleibt sie Stückwerk.
  • Fehlende Daten‑ bzw. IT‑Sicherheit, die Projekte verlangsamt oder risikoreicher macht.
  • Organisationskultur, die Veränderungen nicht gut aufnimmt – z. B. wenn Mitarbeitende nicht einbezogen werden.

Wenn du diese Herausforderungen früh identifizierst, kannst du gezielt gegensteuern – und die Umsetzung wird effektiver.

7. Vorschlag für eine schrittweise Digitalisierungs‑Roadmap

Damit du nicht im luftleeren Raum startest, liefern wir dir hier ein Schritt‑für‑Schritt‑Vorgehen, wie du die Digitalisierung in deinem Unternehmen angehen könntest.

  1. Status‑Check: Erfasse den aktuellen Stand von IT‑Infrastruktur, Prozessen, Mitarbeitenden‑Kompetenzen.
  2. Zieldefinition: Formuliere konkrete Ziele (z. B. „Online‑Vertrieb aufbauen“, „Lieferanten digital integrieren“).
  3. Prioritäten setzen: Wähle Projekte mit hohem Nutzen und überschaubarem Risiko aus.
  4. Kompetenzen sichern: Mitarbeitende schulen, Beratung einholen, Change‑Management planen.
  5. Technik einführen: ERP, Online‑Shop, App, Cloud‑Lösungen etc. – passend zur Zielsetzung.
  6. Sicherheit gewährleisten: Datenschutz, Datensicherheit, IT‑Governance aufbauen.
  7. Messung & Steuerung: Kennzahlen (KPIs) einführen, Erfolge messen, nachsteuern.
  8. Strategische Ausrichtung: Digitalisierung in langfristige Strategie einbetten – nicht nur punktuell bauen.

Mit dieser Roadmap bekommst du einen klaren Leitfaden – du kannst Schritt für Schritt vorgehen, statt planlos zu agieren.

8. Organisatorische und kulturelle Aspekte

Die Digitalisierung betrifft nicht nur Technik – sie ist ein organisatorischer und kultureller Wandel. In diesem Abschnitt schauen wir darauf, wie du dein Unternehmen dafür vorbereiten kannst.

  • Führungskräfte übernehmen Vorbildfunktion: Wenn sie Digitalisierung vorleben, ist Mitarbeitende die Veränderung eher akzeptieren.
  • Kommunikation ist wichtig: Mitarbeitende sollten früh eingebunden werden, Verständnis und Akzeptanz sollen gefördert werden.
  • Fehlertoleranz aufbauen: Digitalisierungsprojekte sind oft Lernprozesse – Scheitern darf nicht bestraft werden, sondern analysiert.
  • Langfristige Perspektive: Digitalisierung ist kein einmaliges Projekt, sondern fortlaufender Prozess.
  • Kultur der Weiterbildung: Digitale Kompetenzen verändern sich schnell – kontinuierliches Lernen wird zur Normalität.

Wenn du diese Aspekte berücksichtigst, wird die technische Umsetzung deutlich leichter – denn es geht um Menschen, nicht nur um Systeme.

Fazit: Digitalisierung ist kein Add‑on – sie ist das Fundament für die Zukunft

Der deutsche Mittelstand steht vor großen Herausforderungen – aber auch vor großen Chancen. Mit sinnvoller Strategie, gezielten Investitionen und dem Aufbau von Kompetenzen kannst du dein Unternehmen fit machen für die digitale Zukunft. Entscheidend ist: nicht irgendwie digitalisieren, sondern zielgerichtet, mit Blick auf Zweck und Wirkung.

FAQ zum Thema Digitalisierung

Warum ist Digitalisierung gerade für den Mittelstand wichtig?

Weil Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Marktchancen zunehmend von Digitalisierung abhängen.

Braucht jedes mittelständische Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie?

Ja – eine übergreifende Strategie erhöht Effizienz und Wirkung.

Gibt es Förderprogramme für Digitalisierung im Mittelstand?

Ja, z. B. über Mittelstand‑Digital des BMWi.

Wie kann ich ein Digitalisierungsprojekt starten?

Mit Status‑Check, Zieldefinition, Prioritätensetzung, Technik‑Einführung, Kompetenzaufbau.

Müssen digitalisierte Prozesse immer mit neuen Technologien verbunden sein?

Nicht zwingend – oft reicht es, bestehende Prozesse besser zu vernetzen und digital zu unterstützen.