Was ist der Ertragswert?
Der Ertragswert ist eine wichtige Größe, die beim Kauf von Immobilien, Unternehmen oder anderen Objekten durch Investoren dazu genutzt wird, die langfristige Wirtschaftlichkeit dieser Investition zu berechnen. Hierzu verrechnet man die vergangenen Kenndaten des Unternehmens über das Ertragswertverfahren. Für die Bewertung, ob eine Investition wirtschaftlich ist, wird der Ertragswert mit der Höhe der Investition und der beabsichtigten Investitionszeit gegenübergestellt. Ist der Wert gleich hoch oder höher als die Investitionshöhe, so ist die Investition wirtschaftlich sinnvoll. Je höher der Ertragswert ist, desto höher sind auch die zu erwartenden Gewinne. Bei einem Ertragswert, der unter der Höhe der Investition liegt, sollte die Investition genauer geprüft und unter Umständen von dieser abgesehen werden.
Ertragswertverfahren für Unternehmen
Das Ertragswertverfahren für Unternehmen sieht vor, dass die Gewinne des Unternehmens der letzten 3-5 Jahre ermittelt und ihr Jahresdurchschnitt errechnet werden. Außerordentliche Erträge, die nicht zum Alltagsgeschäft des Unternehmens gehören, werden abgezogen. Hierzu zählen einmalig auftretende Einzahlungen und werden in der Bilanz als Einzelposten geführt. Aufwendungen (etwa Spenden durch das Unternehmen) oder Instandhaltungskosten werden dazugerechnet. Der Jahresdurchschnitt wird nun mit der beabsichtigten Investitionsdauer multipliziert und entspricht so dem Gewinn, der sich voraussichtlich mit dem Unternehmen erzielen lässt. Von diesem Gewinn wird die Rendite bei einer Anlage des investierten Geldes, etwa bei sicheren Immobilienfonds oder Sparbüchern, abgezogen. Der so errechnete Wert entspricht dem Ertrag über den Investitionszeitraum. Ist er negativ, so wäre eine andere Anlage der Investition sinnvoller.
Ertragswertverfahren bei Immobilien
Auch bei der Investition in Immobilien spielt dieser Wert eine wichtige Rolle. Hier errechnet er sich aus Faktoren wie der ortsüblichen Miete für die Wohnungen und dem Bodenwert des Grundstücks abzüglich der Kosten für die Bewirtschaftung der Immobilie und des Zinsfußes. Auch hier muss der Wert positiv sein, um ein Anzeichen für eine langfristig sinnvolle Investition zu sein.