Was sind Beschaffungskosten?

Damit Unternehmen kostenbewusst und kosteneffizient arbeiten können, müssen sie nicht nur die Preise von benötigten Waren und Dienstleistungen kennen. Vielmehr sollten sie die gesamten Beschaffungskosten in den Blick nehmen. Diese setzen sich einerseits aus den Marktpreisen für die Produkte und Services zusammen. Darüber hinaus sind anfallende Transportkosten, Fahrtkostenpauschalen und beispielsweise auch die Arbeitszeiten zu berücksichtigen, die für Warenbestellungen oder für die Erteilung von Arbeitsaufträgen für eine Serviceleistung erforderlich werden. Insofern sind Daher müssen Unternehmer zum jeweiligen Marktpreis von Waren und Services Aufwendungen wie Frachtkosten, Versicherungskosten oder auch Verwaltungskosten hinzuaddieren, um die effektiven Beschaffungskosten ermitteln zu können. Allerdings sind diese Kosten nicht das Maß aller Dinge – auch die Qualität von Produkten und Dienstleistungen, beziehungsweise deren Betriebskosten und Vorteile bei der Nutzung müssen Unternehmer berücksichtigen. Dazu bedient man sich der sogenannten Nutzwertanalyse.

Die Nutzwertanalyse

Sind sich Unternehmer über die Beschaffungskosten von Produkten und Services im Klaren, sollten sie deren Nutzwert analysieren. In diesen fließen sowohl die Gesamtkosten der Beschaffung als auch Vorteile bei der Handhabung, Betriebskosten, Leistungsmerkmale und oftmals sogar Komforteigenschaften mit ein. Damit eine Nutzwertanalyse erfolgreich sein kann, müssen den Entscheidern verschiedene Produktalternativen oder Serviceoptionen zur Verfügung stehen, die miteinander verglichen werden können. Hierzu werden bestimmte Bewertungsmerkmale festgelegt, die sich nach den bisherigen Erfahrungen für die unternehmerische Tätigkeit als nützlich erwiesen haben oder offensichtlich von hohem Nutzwert sind. Dann werden die zur Disposition stehenden Waren und Dienstleistungen mit diesen Merkmalen abgeglichen und erhalten entsprechend dem Grad ihrer Übereinstimmung einen Punktwert. Bei diesen Scoring-Verfahren respektive Punktbewertungsverfahren ist dasjenige Produkt der Sieger, das die meisten Punkte erhält – beispielsweise ein energieeffizientes Transportfahrzeug mit geringen Überführungskosten, das bei einer hohen Nutzlast nur wenig Sprit verbraucht.