Bedarfsgesteuerte Disposition: kurz und knapp erklärt
Unternehmen, die ihren mittel- und langfristigen Materialbedarf innerhalb bestimmter Verbrauchsperioden exakt ermitteln können, bedienen sich am Verfahren der bedarfsgesteuerten Disposition. Dadurch ist es den Betrieben möglich, genaue Angaben zum künftigen Bedarf zu machen und so die Kapazitätsplanung zu optimieren. Gerade Unternehmen mit großem Lagerbestand und vielen Wareneingängen und -ausgängen können Profit von dem angewandten Verfahren ziehen. Die bedarfsgerechte Disposition wird dabei gern auch als plangesteuerte Disposition bezeichnet, weil sich künftige Werte und Bedarfszahlen anhand der Stückliste genau berechnen lassen. Um die Disposition letztlich anwenden zu können, muss die Zeit der Anschaffung der angebotenen Ware kürzer sein als die dem Kunden versprochene Lieferzeit.
Aufwendig, aber exakt
Obwohl die bedarfsgesteuerte Disposition eine enorme Komplexität aufweist, wenden Unternehmen das Verfahren dennoch gern an. Der Grund dafür liegt in der Genauigkeit. Ein Unternehmen mit bedarfsgesteuerter Disposition kann exakter planen und dadurch seinen Lagerbestand ideal berechnen. Unnötige Sicherheitsbestände müssen bei der plangesteuerten Disposition nicht angeschafft werden. Zur Berechnung bzw. Abwicklung der bedarfsgesteuerten Kapazitätsplanung sollte aufgrund der umfangreichen Komplexität ein spezielles System verwendet werden. Das Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS-System) eignet sich zum Beispiel hervorragend.
Unterschied zwischen plangesteuerter und verbrauchsgesteuerter Disposition
Im Rahmen der Disposition im Unternehmen kann zwischen zwei Verfahren unterschieden werden: die plangesteuerte und die verbrauchsgesteuerte Disposition. Während die bedarfsgesteuerte Abwicklung exakter ist und genaue Werte liefert, basiert die verbrauchsgesteuerte Planung auf den Daten der Vergangenheit. Die bedarfsgesteuerte Kapazitätsplanung hat dadurch den Vorteil, den Lagerbestand niedriger zu halten und gezielt auf den Materialbedarf einzugehen. Die Vorzüge der verbrauchsgesteuerten Disposition sind dagegen die einfache Handhabung bei der Produktionsplanung sowie die unkomplizierte Berechnung aufgrund weniger großer Datenmengen. Vor allem bei konstanter und linearer Verbrauchsentwicklung findet diese Methode ihren Einsatz. Außerdem hat das Unternehmen in der Regel immer einen Sicherheitsbestand auf Lager.