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Wirtschafts-Lexikon

Adverse Selection

Was ist Adverse Selection?

Adverse Selection, auch Negativauslese genannt, ist ein Begriff, der in der Wirtschaft und im Versicherungswesen verwendet wird. Er bezeichnet ein Marktverhalten, bei dem Käufer oder Verkäufer eines Produkts oder einer Dienstleistung in der Lage sind, ihr privates Wissen über die an der Transaktion beteiligten Risikofaktoren zu nutzen, um ihre Ergebnisse auf Kosten der anderen an der Transaktion beteiligten Parteien zu maximieren.

Die Negativauslese kommt meist durch Informationsasymmetrie zwischen zwei Vertragspartnern zustande. Eine der Parteien verfügt nicht über ausreichend Informationen und wählt unwissend einen Vertragspartner, der nicht seinen Erwartungen entspricht. Obwohl die Informationsasymmetrie auf Märkten wie der Versicherungsbranche tendenziell den Käufer begünstigt, verfügt der Verkäufer auf Märkten wie Gebrauchtwagen, Aktien und Immobilien in der Regel über bessere Informationen als der Käufer.

Unterschied zwischen Adverse Selection und Moral Hazard

Die beiden Begriffe Adverse Selection und Moral Hazard werden in der Wirtschaftswissenschaft, im Risikomanagement und im Versicherungswesen verwendet, um Situationen zu beschreiben, in denen eine Partei durch das Verhalten einer anderen Partei benachteiligt ist. 

Ein Moral Hazard liegt vor, wenn es asymmetrische Informationen zwischen zwei Parteien gibt und eine Änderung im Verhalten einer Partei eintritt, nachdem bereits eine Einigung zwischen den beiden Parteien erzielt wurde. Moral Hazard tritt häufig in der Kredit- und Versicherungsbranche auf, kann aber auch in Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen auftreten. Jedes Mal, wenn zwei Parteien eine Vereinbarung miteinander treffen, können moralische Risiken auftreten.

Der Hauptunterschied zwischen Adverse Selection und Moral Hazard besteht darin, wann sie auftritt. In einer Moral Hazard Situation tritt die Veränderung im Verhalten einer Partei ein, nachdem die Vereinbarung getroffen wurde. Bei der Adverse Selection besteht jedoch ein Mangel an symmetrischer Information, bevor der Vertrag oder das Geschäft vereinbart wird.