Sam Altman, ist einer der Gründer der berühmten KI-Firma OpenAI. Bis Freitag war er auch CEO des Unternehmens, das in kürzester Zeit zu einem der wertvollsten Startups weltweit aufstieg1. Am Freitagabend wurde er völlig unerwartet entlassen. Bezeichnenderweise erfuhr sein Rauswurf deutlich mehr Beachtung als der KI-Gipfel von 28 Regierungen, der Anfang diesen Monats in London stattfand2. Dies spiegelt die Kräfteverhältnisse im Bereich der künstlichen Intelligenz eindrücklich wider. Wir fassen für Sie die wichtigsten Punkte zusammen.
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine offiziellen Erklärungen zur Trennung von Sam Altman seitens OpenAI. Gegründet wurde OpenAI bereits im Jahr 2015 von Sam Altman, Elon Musk, Ilya Sutskever und Greg Brockman. Eine sehr gute Zusammenfassung der Entwicklung der Firma seit ihrer Gründung im Jahr 2015 finden sie auf der Plattform X (vorm. Twitter) unter folgenden Link „A Short History of OpenAI“.
Darum musste Altman gehen
Berühmt wurde die Firma in den letzten 24 Monaten – unter der Führung von Altman. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen ist zu entnehmen, dass ausgrechnet die stark kommerzielle Ausrichtung von OpenAI durch Sam Altman der Grund für die Vorgänge ist: „Ich glaube, dass Sam ein bisschen zu geschäftstüchtig war (für den Vorstand) und das Unternehmen zu schnell wuchs. Aber es wuchs in eine Richtung, die Ilja [Chairman] und dem Vorstand nicht gefiel. Ilya, ein Akademiker und Wissenschaftler, wollte Fortschritte in der Forschung und das Erreichen der AGI [Artificial General Intelligence = Allgemeine künstliche Intelligenz]… aber ohne den öffentlichen Druck“, so Matt Wolfe auf X .
Elon Musk und OpenAI
Tatsächlich wurde OpenAI – wie Elon Musk immer wieder betont – ursprünglich auch als gemeinnütziges Unternehmen (non-profit) gegründet. Und Musk – Gründer von Tesla, SpaceX und aktuell reichster Mann der Welt – muss es wissen. Denn auch am Aufbau von OpenAI hatte Musk erheblichen Anteil: Er stellte 50 Mio. USD Anschubfinanzierung bereit und rekrutierte wichtige Wissenschaftler. Unter ihnen sogar Ilya Sutskever, der oben genannte Mit-Gründer und Chefwissenschaftler von OpenAI3. Bei aller – zum Teil auch berechtigten – Kritik an Musk, belegt dieser Umstand auch die absolute Ausnahmestellung von Musk. Es dürfte in der Geschichte der Menschheit nur wenige Menschen gegeben haben, die an einer ähnlichen Anzahl an extrem erfolgreichen und transformativen Unternehmen einen vergleichbaren Anteil hatten.
Wie geht es mit OpenAI weiter?
Wie am heutigen Montag (20.11.2023) gemeldet wird braucht man sich um Altman und Brockman keine Sorgen zu machen. Microsoft hat die beiden umgehend angeheuert und sie werden bei dem Techriesen für den Aufbau einer neuen Einheit im Bereich Künstliche Intelligenz verantworlich zeichnen. Der Verlust von Altman und Brockman dürfte für OpenAI fachlich zu verschmerzen sein. „Jedoch hat die Fraktion der Wissenschaftler und Non-Profit-Befürworter vermutlich nicht weit genug gedacht. Viele Mitarbeiter sind in US-Startups über Aktienoptionen am Erfolg der Firma beteiligt. Diesen zieht man die Karotte nun vor der Nase weg. Zudem verschlingt die Entwicklung, sowie die notwendige Rechenleistung Unsummen. Im Kampf um die besten Köpfe und die enormen Ressourcen dürfte OpenAI damit schon bald das Nachsehen haben“, so Michael Amtmann.
Weiterführende Informationen und Quellen:
1Handelsblatt; https://www.handelsblatt.com/technik/ki/chatgpt-openai-koennte-bald-zu-den-teuersten-start-ups-weltweit-gehoeren/29413910.html
2WDR; https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-toene-texte-bilder-interviews/audio-ki-gipfel-sucht-nach-ki-regulierungen-100.html
3Fortune; https://fortune.com/2023/05/17/elon-musk-openai-chatgpt-larry-page-huge-idiot-regrets/
Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Finanzen & Controlling; Abschluss Dipl. Betriebswirt (FH)
Während seines BWL-Studiums arbeitete Herr Amtmann mehrere Jahre in einer mittelständischen Bank und beschäftigte sich intensiv mit modernen Finanzprodukten, Firmenbewertungen und Firmenkrediten.
Parallel arbeitete Herr Amtmann als Finanzjournalist für die Finanzpark AG. Er schrieb über 100 Beiträge zu Finanzprodukten und Wirtschaftsthemen für die Publikationen „Börse am Sonntag“ und „Zertifikate kompakt“.
Nach dem Ende des Studiums absolvierte Herr Amtmann ein Traineeprogramm bei Müller Medien und arbeitet heute als Geschäftsführer mehrerer Digitalunternehmen. Ins einer Freizeit schreibt Herr Amtmann für Online Publikationen der Unternehmensfamilie Müller Medien im Bereich Wirtschaft und Finanzen, beispielsweise im „Marktplatz Mittelstand Newsletter“ oder auf vorlagen.de.
Veröffentlichungen:
Intercultural Problems Within International Joint-Ventures in ChinaIntercultural Problems Within International Joint-Ventures in China VDM Verlag Dr. Mueller e.K. · Feb 1, 2007
https://www.amazon.com/International-Joint-Ventures-China-Intercultural/dp/3865508871