Der Bitcoin ist – wie auch andere Kryptowerte – nach wie vor stark umstritten. Fakt ist aber, dass er aus der Finanz- bzw. Anlagewelt nicht mehr wegzudenken ist. Dazu trägt auch bei, dass es immer einfacher wird Bitcoins zu kaufen bzw. in Bitcoin zu investieren. Beispielsweise wird der Bitcoin wird durch börsengehandelte Produkte wie ETP oder bald schon ETF zunehmend in das traditionelle Finanzsystem integriert. „Eine steigende Anzahl an Vermögensverwaltern sieht Krypto-Währungen mittlerweile als Anlageklasse und viele Institutionen widmen sich vermehrt diesem Segment“, so Marcel Heinrichsmeier, Analyst für Crypto Assets bei der DZ Bank gegenüber dem Finanzmagazin Capinside.com1.
Konkurrenz drückt Gebühren
Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei die aktuell bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) laufendenden Anträge für die Zulassung von Bitcoin- und Ether-Spot-ETFs: Emittenten wie BlackRock, Fidelity Investments und Cathie Woods Ark Investment Management haben ihre Unterlagen bei der SEC eingereicht, und die Aufsichtsbehörde hat bis Mittwoch (10.01.) Zeit, mindestens einen der Anträge zu bearbeiten. Wie das US-Technologieblog Techcrunch am 08. Januar berichtete zeigen die Anträge zudem, dass aufgrund der großen Konkurrenz die Gebühren für Anleger relativ niedrig ausfallen könnten2.
Spekulation auf Zulassung pusht Digitalwährungen
Die Spekulationen hinsichtlich der Zulassung eines Bitcoin-ETF durch die SEC führten jedoch bereits zu einem deutlichen Anstieg des Bitcoin-Kurses:
Zwar sank der Token sank am Dienstag (09.01.) auf 46.770 US-Dollar (69.730 Euro), nachdem er am Montag in den USA nochmals kräftig um 6,5 Prozent gestiegen war. Sein Anstieg in den letzten 12 Monaten beträgt damit mehr als 170% und die Digitalwährung erreichte damit den höchsten Stand seit dem 31.12.2021. Die gesamte Marktkapitalisierung von Kryptowährungen wächst laut dem Branchendienst Coinmarketcap.com auf über 1,7 Billionen Dollar, dem höchsten Stand seit Juli 20223.
„Ob die Zulassung durch die SEC, wie von vielen erhofft, tatsächlich ein weiteres Kursfeuerwerk beim Bitcoin auslöst ist reine Spekulation. Möglicherweise nehmen auch einige Marktteilnehmer erst einmal Gewinne mit“, so Michael Amtmann.
Wenig beachtete Entwicklungen treiben Adoption
Auch wenn angesichts der Kursentwicklung in den letzten Monaten Vorsicht angezeigt ist, dürften die Aussichten langfristig nicht unterschätzt werden. Ein Fingerzeig in diese Richtung, ist die Tatsache, dass auch in Deutschland sehr traditionelle Finanzhäuser, wie beispielsweise die DZ Bank und die Commerzbank, jüngst Plattformen zur Kryptoverwahrung eingerichtet haben. Noch wichtiger dürfte jedoch die hierzulande weitgehend unbemerket Einführung eines Stablecoins durch den US_Paymentgiganten Paypal sein:
„Mit seinem eigenen Stablecoin verleiht Paypal dem Zahlen mit Digitalwährungen einen Schub“, so Jens Siebert, Partner bei KPMG Financial Services gegenüber dem Finanzmagazin Financefwd.com4.
Mit dem sogenannten Paypal USD (PYUSD) können Nutzerinnen und Nutzer zunächst in den USA ihre Online-Einkäufe bezahlen oder den Stablecoin gegen andere Kryptowährungen tauschen. Dabei handelt es sich um einen mit US-Dollar gedeckten Kryptowährungstoken, der als Alternative zu herkömmlichen kontenbasierten US-Dollar bei Paypal gehalten werden kann. Paypal übernimmt dadurch die Rolle einer Schnittstelle zwischen (Online-)Händlern auf der einen und Kundinnen und Kunden auf der anderen Seite. Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen sind sogenannte Stablecoins kein Rendite- bzw. Spekulationsobjekte, denn ihr Kurs bleibt durch die Deckung und Ausgestaltung nahezu immer konstant.5
- https://capinside.com/c/bitcoin-normale-anlageklasse-inflationsschutz-sicherer-hafen ↩︎
- https://techcrunch.com/2024/01/08/bitcoin-etfs-cartas-latest-mess-and-lets-go-to-the-moon/ ↩︎
- https://coinmarketcap.com/charts/ ↩︎
- https://financefwd.com/de/paypal-stablecoin/ ↩︎
- https://www.finanztip.de/kryptowaehrungen/stablecoins/ ↩︎
Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Finanzen & Controlling; Abschluss Dipl. Betriebswirt (FH)
Während seines BWL-Studiums arbeitete Herr Amtmann mehrere Jahre in einer mittelständischen Bank und beschäftigte sich intensiv mit modernen Finanzprodukten, Firmenbewertungen und Firmenkrediten.
Parallel arbeitete Herr Amtmann als Finanzjournalist für die Finanzpark AG. Er schrieb über 100 Beiträge zu Finanzprodukten und Wirtschaftsthemen für die Publikationen „Börse am Sonntag“ und „Zertifikate kompakt“.
Nach dem Ende des Studiums absolvierte Herr Amtmann ein Traineeprogramm bei Müller Medien und arbeitet heute als Geschäftsführer mehrerer Digitalunternehmen. Ins einer Freizeit schreibt Herr Amtmann für Online Publikationen der Unternehmensfamilie Müller Medien im Bereich Wirtschaft und Finanzen, beispielsweise im „Marktplatz Mittelstand Newsletter“ oder auf vorlagen.de.
Veröffentlichungen:
Intercultural Problems Within International Joint-Ventures in ChinaIntercultural Problems Within International Joint-Ventures in China VDM Verlag Dr. Mueller e.K. · Feb 1, 2007
https://www.amazon.com/International-Joint-Ventures-China-Intercultural/dp/3865508871