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Mit Hilfe eines Darlehens können KMU Immobilien erwerben oder renovieren. Doch was kennzeichnet die gewerbliche Immobilienfinanzierung für mittelständische Unternehmen? Wofür eignet sich die Baufinanzierung und was kostet diese? Und wer profitiert konkret von einer Immobilienfinanzierung? 

Was ist eine Baufinanzierung für Unternehmen? 

Bei einer Baufinanzierung für Unternehmen handelt es sich um ein Darlehen, das mit einer Hypothek zu vergleichen ist. Als Kreditgeber fungieren Banken und Kreditinstitute. Der Kreditnehmer stellt zunächst einen Antrag, den der Kreditgeber ausführlich überprüft.  

Nach der Vertragsunterzeichnung zahlt der Kreditnehmer die festgesetzte Summe über mehrere Jahre ab. Die Rückzahlung erfolgt dabei in monatlichen Raten, die sich aus den Zinsen und der Tilgung zusammensetzen. Die Höhe der Raten fällt individuell aus. So orientiert sich die Höhe an diversen Faktoren wie der Summe des Kredits, der Laufzeit und dem Zinssatz.  

Möchte sich das Unternehmen nicht langfristig an einen Kredit binden, kann sich dieses für eine kurzfristige Baufinanzierung entscheiden. Der Kredit muss in diesem Fall nach Abschluss des Immobilienbaus und der Auszahlung der Vergütung zurückgezahlt werden. Die Frist beläuft sich – je nach Kredit – auf wenige Wochen oder Monate.  

Doch wie wählen Unternehmen den passenden Kredit aus? Die gewerbliche Baufinanzierung unterscheidet sich je nach Unternehmensgröße und dem Finanzierungsbedarf. Außerdem wirkt sich die Dauer der Finanzierung auf die Konditionen aus. Finanzberater oder Vermittler von Baufinanzierungen unterstützen Unternehmen des Mittelstandes darin, den passenden Kredit ausfindig zu machen. Bei ihnen erhalten Interessierte ein kostenloses Finanzierungsangebot.   

Wofür kann ich eine Baufinanzierung in meiner Firma nutzen? 

Bei der Baufinanzierung handelt es sich um einen zweckgebundenen Kredit. Unternehmen können das Darlehen demnach nicht nutzen, um Geräte oder Fahrzeuge zu erwerben oder Recruiting-Maßnahmen zur Suche von Personal zu verbessern.  

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten oder sich einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern zu schaffen, kann der Kredit jedoch verwendet werden, um beispielsweise Lager- oder Produktionshallen zu vergrößern. Auch der Bau eines neuen Firmenstandortes oder die Renovierung einer Bestandsimmobilie kann über die Baufinanzierung erfolgen.  

So können Unternehmen die gewerbliche Wohnimmobilienfinanzierung nutzen, um Büroimmobilien oder Handelsimmobilien zu erwerben. Bei den Unternehmen, die eine solche Finanzierung in Anspruch nehmen, kann es sich zum Beispiel um Wohnungsbaugenossenschaften oder Wohnungsgesellschaften handeln.  

Grundsätzlich eignet sich die gewerbliche Immobilienfinanzierung in folgenden Fällen:  

  • dem Immobilienerwerb, 
  • der Umschuldung, 
  • der Anschlussfinanzierung von erworbenen Immobilien,  
  • der Revalutierung der Grundschuld von erworbenen Immobilien,  
  • der Renovierung,  
  • dem Neubau von Immobilien, die geschäftlich genutzt werden. 

Die Immobilienfinanzierung für Gewerbeimmobilien wie Büroräume oder Praxen wird zum Teil von Banken angeboten, die private Immobilienfinanzierungen realisieren. Des Weiteren können die Kredite von spezialisierten Kreditgebern vergeben werden, die sich ausschließlich auf die gewerbliche Baufinanzierung fokussieren.  

Sie kennen sich mit den Risiken einer Gewerbeimmobilie aus, berechnen die zu erwartende Ertragslage. Letztgenannte kann insbesondere bei Immobilien, die kurz- oder mittelfristig genutzt werden, nicht leicht eingeschätzt werden. Der Kreditanbieter sollte hier über Erfahrung verfügen.  

Was kostet eine Baufinanzierung? 

Kann sich das Unternehmen eine Baufinanzierung leisten? Diese Frage stellen sich zahlreiche Geschäftsführer. Dabei stehen die Kosten der Baufinanzierung in Relation zu zahlreichen Faktoren wie der Darlehenshöhe und dem Zinssatz.  

Fällt Letztgenannter hoch aus, kann sich der Kredit als teuer erweisen und eine finanzielle Herausforderung darstellen. Aber auch eine lange Laufzeit beeinflusst die Kosten. Ebenso ist es ratsam, mehrere Kreditanbieter zu vergleichen, um das optimale Preis-Leistungsverhältnis ausfindig zu machen.  

Wichtig ist, dass das Unternehmen das individuelle Budget für eine Baufinanzierung genau berechnet und ausschließlich Kredite in Betracht zieht, die mit bezahlbaren monatlichen Raten einhergehen. Mit einem kostenlosen Kreditrechner können Interessierte zunächst berechnen, welche Kosten möglich sind. Schließlich sollte das Darlehen die finanzielle Stabilität des Unternehmens in keiner Weise gefährden.  

Einen Überblick über die Ein- und Ausgaben erhalten Geschäftsführer mit einer Kapitalflussrechnung. So können diese genau berechnen, welche Ausgaben sich vermeiden lassen. Diese Überlegungen sollten bei der Wahl der Baufinanzierung Berücksichtigung finden.

Mittelständische Unternehmen: Wer profitiert von einer Baufinanzierung? 

Von einer Baufinanzierung profitieren nicht nur Selbstständige und Existenzgründer, sondern auch KMU. Der Vorteil: Während Erstgenannte häufig hohe Anforderungen erfüllen müssen, weisen mittelständische Unternehmen regelmäßige Einkünfte, Referenzen und einen großen Erfahrungsschatz auf. Sie werden von Beratern in Banken und Kreditinstituten bevorzugt behandelt.  

Einige Anbieter finanzieren auch junge Unternehmen, die wenige Monate lang aktiv sind. Der Großteil der Kreditgeber richtet sein Augenmerk jedoch auf stabile Unternehmen aus dem Mittelstand, da das Risiko geringer ausfällt. Aus diesem Grund erhalten mittelständische Unternehmen die Baukredite unter Umständen zu besseren Konditionen und sparen bares Geld.  

Baufinanzierung ohne Eigenkapital – Ist das möglich? 

Baufinanzierungen können auch ohne Eigenkapital realisiert werden. Die Basis bildet eine umfassende Planung, die gut durchdacht ist. Durch die Null-Prozent-Politik der Europäischen Zentralbank können Banken Finanzierungen nämlich auch ohne finanzielle Basis anbieten.  

Doch nicht jedes Unternehmen, das einen Antrag auf Baufinanzierung stellt, erhält auch einen Kredit. Denn die gewerbliche Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital birgt Risiken für die Banken und die Antragsteller.  

So spekulieren die Kreditgeber darauf, dass die Unternehmen ihrer finanziellen Verpflichtung langfristig nachkommen können. Damit dieses Risiko so gering wie möglich ausfällt, erwarten Banken andere Sicherheiten. Häufig dient das Investitionsobjekt in diesem Fall als solche. Selbst mit Sicherheiten wie Sachanlagen oder Lizenzen kann der Kreditgeber den Antrag jedoch ablehnen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Kreditwürdigkeit des Antragstellers unzufriedenstellend ausfällt.  

Bonitätsprüfungsgesellschaften schätzen dabei ein, wie wahrscheinlich es ist, dass der Antragsteller den Kredit begleicht. Bei einer schwachen oder mittleren Bonität sehen Banken in der Regel von einer gewerblichen Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital ab.  

Die Kreditnehmer wiederum erhalten weniger Verhandlungsspielraum. Sie müssen womöglich kostspielige Darlehen in Kauf nehmen. 

Das Fazit – die gewerbliche Immobilienfinanzierung nutzen  

Unternehmen aus dem Mittelstand können die Baufinanzierung einsetzen, um Immobilien zu bauen oder zu renovieren. Der Vorteil: Im Gegensatz zu Start-ups und Soloselbstständigen weisen diese in der Regel stetige Einnahmen auf und können das Darlehen langfristig zurückzahlen.  

Bevor die Bank oder Kreditanstalt den Vertrag aufsetzt, überprüft diese mit Hilfe von Bonitätsprüfungsunternehmen die Kreditwürdigkeit des Antragstellers. Fällt diese zufriedenstellend aus, kann eine Baufinanzierung unter bestimmten Umständen auch ohne Eigenkapital realisiert werden. Bei einer geringen Bonität dagegen lehnen Kreditgeber den Antrag auf Baufinanzierung häufig ab.  

Weiterführende Informationen

Harald, G. (2013). Baufinanzierung von A bis Z: Alles über Bauen, Kaufen, Finanzieren, Mieten, Verpachten, Versichern, Verwerten und Versteigern von Immobilien. Deutschland: Gabler Verlag.

Müller, S., Brackschulze, K., Mayer-Fiedrich, M. D. (2012). Finanzierung mittelständischer Unternehmen nach Basel III: Selbstrating, Risikocontrolling und Finanzierungsalternativen. Deutschland: Vahlen.

Real Estate Investment Banking: Neue Finanzierungsformen bei Immobilieninvestitionen. (2013). Deutschland: Gabler Verlag.