Eine Neuigkeit von Bahnhof-Apotheke

Einnahmehinweise für Arzneimittel: Das sind die Hintergründe!

Die stets wichtigste Aufgabe des Apothekers in der Patientenberatung ist die Erklärung
der richtigen Anwendung von Arzneimitteln. Aus der täglichen Praxis erscheinen immer wieder Beispiele von falsch verstandenen Einnahmehinweisen. Die Bahnhof-Apotheke in Halle an der Saale nutzt diesen Newsticker zur Zusammenfassung wichtiger Anwendungsempfehlungen und typischer Fehler. Beispiehaft werden die Folgen falscher Arzneimittelanwendung erläutert:

1.) Einnahme im Stehen:
Tabletten und Kapseln sollten generell bevorzugt im Stehen oder in aufrechter Sitzhaltung eingenommen werden. Bei einigen Medikamenten (z.B.: Biphosphonaten zur Behandlung von
Osteoporose) ist dieser Hinweis von besonderer Bedeutung zur Vermeidung von Reizwirkungen
im Bereich der Speiseröhre.

2.) .. mit viel Flüssigkeit:
Wünschenswert wäre 1 Glas mit ca. 200 ml Wasser. Die Freisetzung des Arzneistoffs aus der Arzneiform sowie seine Aufnahme in den Körper werden dadurch begünstigt. Die Wirkung kann
demzufolge schneller eintreten.

3.) Einnahme mit Wasser:
Natürlich sollten Medikamente generell nicht mit alkoholischen Getränken eingenommen werden.
Aber auch die Anwendung mit Milch, Tee und zum Teil sogar Grapefruchtsaft kann die Wirkung
mindern. So bildet das Calcium der Milch z. B. mit einigen Antibiotika (z.B. : Doxycyclin) schwerlösliche Komplexe. Auch die Gerbstoffe vieler Tees erzielen durch eine chemische Fällungsreaktion im Verdauungstrakt eine reduzierte Wirkung. Grapefruchtsaft kann sogar in den
Mechanismus der Wirkstoffverarbeitung (Biotransformation) im Körper eingreifen. Im Ergebnis sind medikamentenabhängig Effektsteigerungen wie -minderungen möglich.

4.) Das Teilen fester Arzneiformen:
Bei Kapseln ist das Öffnen zur Verabreichung von Teilmengen in aller Regel unzulässig. Bei Tabletten deutet eine angebrachte Bruchkerbe auf eine mögliche Teilung hin. Retardtabletten und
solche mit magensaftresistentem Überzug sollten nicht geteilt werden. Bei den Retardtabletten wird
durch den Teilungsprozeß häufig das galenische Prinzip des verzögerten Wirkungsmechanismus zerstört. Die Folge könnte eine verkürzte Wirkung mit erhöhter Anfangswirkung sein. Das Teilen magensaftresistenter Tabletten führt zur Freisetzung des Wirkstoffes bereits im Magen. Zum Schutz des Wirkstoffes vor der Säureeinwirkung im Magen oder auch zur Vermeidung von möglichen Reizwirkungen einiger Wirkstoffe auf die Magenschleimhaut soll dieser Effekt aber gerade verhindert werden.

5.) Vor dem Essen:
Das Zusammentreffen von Arzneistoff und Nahrungsmitteln kann im Interesse eines schnelleren Wirkungseintritts sowie zur Verhinderung von Wechselwirkungen mit Nahrungsbestadteilen gewünscht sein. Der Hinweis auf die Einnahme vor dem Essen ist dabei häufig irreführend. So wenden viele Patienten ihr Medikament unmittelbar vor dem Essen an. Dadurch trifft es auf jeden Fall mit dem Speisebrei zusammen. Richtig ist hier die Einnahme ca. 0,5 bis 1 Stunde vor oder mindestens 2 Stunden nach dem Essen.

Die aufgeführten Einnahmehinweise legen den Grundstein zur Vermeidung typischer Anwendungsfehler. Aber gerade im Hinblick auf die häufig erforderliche Anwendung von mehreren
Arzneimitteln öffnet sich die Tür zu einem großen Themengebiet: den pharmakologischen Wechselwirkungen (Interaktionen) von Arzneimitteln untereinander. Bereits in unserem nächsten Newsticker werden wir uns einleitend diesem Themengebiet widmen. Sollten Sie zwischenzeitlich Fragen haben: Sie erreichen die Bahnhof-Apotheke in Halle an der Saale telefonisch unter (0345/ 2090184, per Fax: 0345/ 2090185, per Mail: bahnhofapotheke@freenet.de sowie unseren Shop unter: http:www.bahnhof.apo-hal.de .

Erstellt am 26.09.2013 von

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