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Zufriedene und motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg eines jeden Unternehmens. Das gilt umso mehr für kleine und mittelständische Unternehmen, in denen die internen Aufgaben nur von wenigen Mitarbeitern erledigt werden. Diese müssen natürlich umso besser Hand in Hand arbeiten. Dass dies gelingt, hängt in erster Linie vom Führungsstil der Vorgesetzten ab. Denn ein schlechter Führungsstil demotiviert die Mitarbeiter, was mittel- und langfristig zu einer hohen Fluktuation und ineffizienten Organisation führen kann. Die richtige Mitarbeiterführung ist also das A und O.

 

Dies wird durch mehrere Studien bestätigt. So fand Proudfoot Consulting heraus, dass die Verschwendung von Produktivität aufgrund von Schwächen und Fehlern der Führungskräfte der deutschen Wirtschaft alljährlich einen Verlust von 157 Milliarden Euro beschert. Nach der Global Workforce Studie aus dem Jahr 2007 lässt sich durch engagierte Mitarbeiter die Umsatzrendite hingegen binnen drei Jahren um 3,7 Prozent steigern.
Doch was sind eigentlich die größten Fehler und Schwächen im Bereich der Mitarbeiterführung?

 

Folgende sieben Fehler wirken sich verhängnisvoll auf das Unternehmen und seinen Erfolg aus:

 

1. Entscheidungsschwäche

Zwar sollten Entscheidungen gut überlegt sein, bevor sie getroffen werden. Jedoch ist es in den meisten Fällen falsch, mit der Entscheidung so lange zu warten, bis auch wirklich alle Informationen vorhanden sind. Chefs und Führungskräfte müssen akzeptieren, dass sie selbst dann Entscheidungen treffen müssen, wenn sie die gesamte Sachlage noch nicht überblicken können, weil Informationen fehlen. Unternehmer und Führungskräfte müssen sich also eindeutig und schnell entscheiden und dabei natürlich auch das Risiko in Kauf nehmen, eine Fehlentscheidung zu treffen. Je höher die Position in der Hierarchie der Firma ist, umso gravierender sind die Entscheidungen. Werden diese aus politischem Kalkül oder Angst immer wieder hinausgezögert, führt das vor allem bei den engagierten Mitarbeitern zu Frust.

 

2. Unverbindlichkeit

Weil sie sich alle Optionen offen halten wollen, bleiben viele Führungskräfte unverbindlich und verwenden im Dialog lediglich schwammige Begriffe wie etwa „Fokussierende Neuausrichtung“ oder „Synergieeffekte“. Dass diese Führungskräfte mit vielen Worten nichts sagen, merken die Mitarbeiter aber sehr wohl. Besser ist es, klare Ziele zu setzen und die Erwartungen an die Mitarbeiter klipp und klar zu formulieren. Damit signalisiert die Führungskraft, dass sie konsequent und verlässlich – eben verbindlich – ist.

Mitarbeiterführung: Kommunikation ist wichtig!

3. Kommunikation

Weil Mitarbeiterführung auch „Mitarbeiterbeachtung“ bedeutet, sollten Führungskräfte regelmäßig Besprechungen mit ihren Mitarbeitern führen. Das gilt insbesondere, wenn gerade neue Projekte angegangen werden. Nach dem Abschluss eines Projekts sollten die beteiligten Mitarbeiter zudem Feedback darüber erhalten, wie die geleistete Arbeit ausgefallen ist. Natürlich sollte der Vorgesetzte den Mitarbeitern bei dieser Gelegenheit gut zuhören und auf die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter eingehen. Dadurch lassen sich viele Missverständnisse im betrieblichen Alltag vermeiden. Dass viele Führungskräfte nur kurz und schlecht zuhören, kann wiederum dazu führen, dass sie sich ihre Meinung viel zu früh bilden und dadurch Fehlentscheidungen treffen.

 

4. Mikro-Management

Das sogenannte Mikro-Management gilt als absoluter Klassiker für einen demotivierenden Führungsstil. Führungskräfte, die nach diesem Prinzip arbeiten, weisen Mitarbeitern Aufgaben zu, die anschließend im Detail kontrolliert werden. Hier werden die Mitarbeiter nicht an Entscheidungen beteiligt, weshalb diese schnell den Eindruck bekommen, dass ihnen der Vorgesetzte nichts zutraut. Die bessere Alternative besteht darin, die Mitarbeiter nicht nur zu kontrollieren, sondern Aufgaben zu delegieren, die anschließend eigenverantwortlich gelöst werden.

 

5. Arroganz

Weil Chefs ständig im Stress sind, nehmen sie sich oft Dinge heraus, die den Mitarbeitern verweigert werden. Beispielsweise verspäten sie sich bei von ihnen angesetzten Besprechungen oder lesen während Präsentationen ihrer Mitarbeiter E-Mails. Damit signalisieren sie, dass sie sich für wichtiger halten als die Mitarbeiter. Das wiederum wirkt sich selbstverständlich negativ auf deren Motivation aus.

Mitarbeiterführung: Arroganz sendet die falschen Signale

6. Unfairness und Ungerechtigkeit

Im Alltag verhalten sich Führungskräfte oft unfair und ungerecht. Etwa, indem sie einzelne Mitarbeiter bei der Vergabe von Aufgaben bevorzugen oder die Betreffenden bei Fehlern vor versammelter Mannschaft abkanzeln. Dieses Verhalten führt bei der Belegschaft natürlich zu Demotivation und Frust. Gerechtes Verhalten ist insbesondere bei der Bezahlung gefordert. So sollte die Höhe des Gehalts nachvollziehbar sein, ebenso wie die Gehaltsunterschiede zwischen einzelnen Mitarbeitern.

 

7. Mangelndes Vertrauen

Eine gute Mitarbeiterführung zeigt sich auch daran, dass die Mitarbeiter ihrem Vorgesetzten vertrauen. Dieses Vertrauen kann ein Chef allerdings nur aufbauen, wenn er auch das tut, was er sagt und zu seinem Wort steht. Das bedeutet: Die Führungskraft muss eine klare Position einnehmen, danach konsequent handeln und vor allem seine Versprechen einhalten. Denn werden die Erwartungen der Mitarbeiter enttäuscht, führt das zum Verlust der Glaubwürdigkeit. Und das kann sich sehr schnell fatal auswirken. Denn ein mühsam über viele Monate oder Jahre aufgebautes Vertrauen kann schlimmstenfalls innerhalb weniger Minuten verspielt sein.